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Die Bahrprobe von Ettiswil 1503
In einem Weiler nahe bei Ettiswil im Luzerner Hinterland wird an einem Julimorgen des Jahres 1503 eine junge Frau tot in ihrem Bett aufgefunden. Sie ist völlig unverletzt, also wird sie wohl eines natürlichen Todes gestorben sein. Meint man.
Doch kaum ist sie begraben, geht das Gerede los: ihr Ehemann war doch Hans Spiess, dieser ehemalige Kriegsknecht, der sein Geld schon immer für alles mögliche gebraucht hatte, nur nicht für seine fromme und ergebene Gattin. Und war er nicht gerade noch am Abend vor dem Leichenfund bei ihr gewesen?
Der Gatte taucht kurz darauf wieder in Ettiswil auf. Er wird als Mörder verhaftet und im Turm von Willisau gefoltert. Er beteuert seine Unschuld und verlangt ein Gottesurteil. Man ordnet eine Bahrprobe an: die Tote wird wieder ausgegraben und Hans Spiess soll an der Bahre auf die Leiche seine Unschuld schwören.
Soweit kommt es aber nicht: die Leiche beginnt zu bluten, bevor sie der vermeintliche Mörder berührt hat. Hans Spiess bricht zusammen.
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